Baumsterben im Harz

Das Bild im Harz ist eindrücklicher als jedes Diagramm. Von vier Bäumen geht es nur noch einem einzigen gut. Der Wald im Harz wird lichter und kahle Fichten prägen die Landschaft. Schäden entstehen vor allem durch Stürme, Trockenheit & Schädlingsbefall, wie durch den Borkenkäfer. Extremjahr folgt auf Extremjahr.
Borkenkäfer, Trockenheit & Klimawandel im Harz
Hier in unserem Harz erlebt man den Klimawandel bereits jetzt hautnah. Bäume sterben immer weiter und immer schneller ab, was selbst erfahrene Förster so noch nie erlebt haben. Aber nicht nur der Harz ist betroffen, denn in ganz Deutschland gibt es enorme Kahlflächen, die fast so groß sind wie das Saarland

Neben den Wirtschaftsschäden ist der Wald vor allem von enormer Bedeutung für das Klima. Er filtert und speichert jede Menge CO2. Der Waldboden und die Stämme in Deutschland speichern derzeit über 2.000.000.000 Tonnen Kohlenstoff! Das hilft gegen den Klimawandel, doch dieser sorgt wiederum dafür, dass es dem Wald immer schlechter geht. Ein Teufelskreis im Ökosystem. Das Baumsterben und der Klimawandel sind aber auch große Herausforderung für Tiere, Pflanzen, Insekten und Pilzarten die im Wald leben und sich angepasst haben. Je älter ein Wald ist, desto bedeutender ist er für die Natur.

Nationaler Waldgipfel 2019: "Wir brauchen klimaanpassungsfähige, naturnahe, nachhaltig bewirtschaftete Mischwälder, die das Risiko großflächiger Waldschäden mindern und auch in Zukunft weiter Kohlenstoff binden."
Um dem Klimawandel zu trotzen, müssen die Bäume gesund sein und anfällige Monokulturen zu stabilen Mischwäldern umgewandelt werden. Welche Baumarten geeignet sind hängt ganz vom Standort ab. Neben heimischen Arten, können auch neue den Wald stärken. Was sicher ist, ist dass Artenvielfalt und nachhaltiges wirtschaften den Wald gesund hält und dass der Harz ganz anders aussehen wird, als wir ihn kennen. An diesen Gedanken müssen wir uns gewöhnen. Im Naturschutz will man häufig die Natur bewahren, doch das wird nicht immer sinnvoll möglich sein.
Dabei bietet dieses Waldsterben die große Chance den Harz wieder zu einem gesunden Mischwald heranwachsen zu lassen, wie er es auch ursprünglich einmal war. Denn die Fichten kommen hier natürlich erst ab ca. 800 Meter vor. Unterhalb werden wieder gesunde und klimastabile Mischwälder entstehen.

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